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#deutschegeschichte

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Vor einigen Jahren haben wir zusammen mit Herrn Lindenberg das "Matthias Lindenberg Archiv" veröffentlicht. Es ist eine Sammlung der Schriften und Flugblättern DDR-Widerstandsgruppen und im 2. Teil die Nachwende Propaganda, die zu den "Blühenden Landschaften" führte.

archive.org/details/mla_202401

Es ist unter Public Domain Lizenz auf archive.org veröffentlicht. Herr Lindenberg war sowohl in der DDR als auch in der BRD Kriegsdienstverweigerer. Damals noch eine ehrenhafte Tat.

word.undead-network.de/2025/04
#brd #ddr #deutschegeschichte #geschichte #kriegsdienstverweigerer #opposition #widerstand

"Natürlich kann ich verstehen, Ungeduld in der Jugend. Und zu glauben, dass jemanden zu töten dann tatsächlich irgendwas an dieser Situation verändert: Da kann ich dann nur auf mein eigenes Beispiel verweisen. Es verändert einen selber, man macht sich schuldig und es ändert sich nichts."
Die #Kulturzeit hat mit Silke Maier-Witt gesprochen:

3sat.de/kultur/kulturzeit/ex-r

3satEx-RAF-Terroristin Silke Maier-Witt über ihr LebenWie Silke Maier-Witt vom RAF-Mitglied zur Friedensarbeiterin im Kosovo wurde, beschreibt sie in ihrer Biografie.
Continued thread

»Rabbi #Nachman hat gesagt: "Kein Herz ist so ganz wie ein gebrochenes Herz." Die deutsche Geschichte ist eine gebrochene Geschichte - mit der Verantwortung für millionenfachen Mord und millionenfaches Leid. Das bricht uns das Herz bis heute. Deshalb: Man kann dieses Land nur mit gebrochenem Herzen lieben.«
Frank-Walter #Steinmeier, 2020

aus d. Buch "Die Tyrannei der Minderheit" v. #Levitsky & #Ziblatt.

Mauerfall, Wiedervereinigung und die Mauer im Kopf

Am 9. November gedenken wir eines der bedeutendsten Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte: dem Mauerfall von 1989. Dieses historische Ereignis läutete das Ende der Teilung Deutschlands und den Beginn der Wiedervereinigung ein. Die Berliner Mauer, die jahrzehntelang die Menschen in Ost- und Westdeutschland voneinander trennte, fiel und ermöglichte den freien Austausch zwischen zwei zuvor abgeschotteten Teilen des Landes.

Doch trotz der physischen Wiedervereinigung und dem Verschwinden der Betonmauer existiert in den Köpfen vieler Deutscher noch immer eine unsichtbare Mauer. Diese „Mauer im Kopf“ beschreibt Vorurteile, wirtschaftliche Unterschiede und das fortwährende Gefühl von „Ost“ und „West“. Soziologisch und emotional bleibt diese Spaltung in Teilen bestehen und beeinflusst das Leben vieler Menschen bis heute.

Wie können wir diese „Mauer in den Köpfen“ überwinden? Ein offener Dialog, das Aufarbeiten von Vorurteilen und das gegenseitige Verständnis für verschiedene Lebensrealitäten sind entscheidende Schritte. Besonders junge Menschen, die die Teilung nicht mehr erlebt haben, spielen dabei eine wichtige Rolle und tragen zur weiteren Integration und Verständigung bei.

Die Geschichte des Mauerfalls erinnert uns daran, dass physische Mauern überwunden werden können. Die innere Mauer jedoch, die Barrieren im Denken und Fühlen, bleibt eine Herausforderung. Heute, am Jahrestag des Mauerfalls, ist es unser Ziel, uns für eine Gesellschaft einzusetzen, die frei von Vorurteilen und regionalen Unterschieden ist – ein vereintes Deutschland, das in den Herzen und Köpfen der Menschen zusammengewachsen ist.

Vier Monate nach der Gründung der Bundesrepublik in Bonn entstand auch in der sowjetischen Besatzungszone ein neuer deutscher Staat: Am 7. Oktober 1949 wurde die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet.

Die Teilung Deutschlands prägte 40 Jahre lang das Leben vieler Menschen. Auch heute noch sorgt dieses Thema für viele Kontroversen.

Mehr über die Entstehung der #DDR unter bpb.de/izpb/geschichte-der-ddr

Symbolbild: Mauerfall und Wiedervereinigung

Eine Mauer hat uns getrennt,
kalter Krieg war omnipräsent.
Für die Menschen in Ost und West
ein permanenter Härtetest.

Ein ganzes Land eingemauert,
viel zu lange hat’s gedauert.
Es war nicht mehr zu ertragen,
man musste den Aufstand wagen.

Die Ostdeutschen waren es leid,
allzu groß ihr Drang nach Freiheit.
Für faire und freie Wahlen
mussten Regime und Mauer fallen.

Die Leute aus zwei Systemen
konnten alle Hürden nehmen,
haben Grenzen überwunden
und zueinander gefunden.

Wir haben uns friedlich vereint,
vor Glück manche Träne geweint.
Vierunddreißig Jahre ist’s her,
nichts kann uns heute trennen mehr.

Ist auch manches schiefgelaufen,
wir werden uns zusammenraufen;
dabei Fehler nicht ausblenden,
die Deutsche Einheit vollenden.

Rainer Kirmse , Altenburg

https://god.fish/2024/10/05/einheit-in-freiheit/

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag Deutschland in Trümmern, und die Bevölkerung trug nicht nur physische, sondern auch moralische Lasten. Viele Deutsche, die nun als das Volk des „besiegten Feindes“ galten, konnten sich in der Welt kaum noch zeigen. Ihre Reiserouten waren durch dieses Gefühl, von der Welt geächtet zu sein, stark eingeschränkt, doch es gab einen Ort, der für einige eine besondere Faszination ausstrahlte: der Gardasee. Diese idyllische Region Italiens war zu Zeiten des Faschismus ein Zufluchtsort für Mussolini, und kurioserweise wurde sie für viele Deutsche nach dem Krieg zum ersten Ziel für Auslandsreisen.

Dass Hitler selbst dem italienischen Diktator ein Refugium in der Nähe des Sees eingerichtet hatte, mag ein düsteres Kapitel der Geschichte sein. Dennoch wählten viele Deutsche nach dem Krieg gerade diese Region, um sich eine neue Art von Ruhe und Schönheit zu gönnen – fernab von den Verwüstungen und Erinnerungen der Heimat.

Hier beginnt ein bemerkenswerter Widerspruch: Während Hitler in Deutschland zu Recht als Symbol des Bösen gebrandmarkt wurde, finden sich in Italien selbst heute noch einige Menschen, die Mussolini gar nicht als so schlecht empfinden. In diesem geschichtlichen Klima, in dem die Narben des Krieges auf unterschiedliche Weise verarbeitet wurden, fanden deutsche Touristen am Gardasee eine gewisse Freiheit.

Sie kauften sich Häuser, oft charmante Landhäuser mit Blick auf den See. Diese Immobilien wurden über Generationen hinweg vererbt und gepflegt, und bis heute sieht man deutsche Nachfahren, die das Erbe ihrer Vorfahren pflegen. Der Gardasee wurde so zu einem Symbol des deutschen Nachkriegstourismus, einem Ort, an dem man neu anfangen und vielleicht auch eine Spur von Vergessen finden konnte.

Diese geschichtliche Beziehung zwischen Deutschen und Italienern, speziell in dieser Region, zeigt, wie Geschichte und Gegenwart manchmal auf seltsame und unerwartete Weise verflochten bleiben. Was einst ein Zufluchtsort für einen faschistischen Diktator war, wurde für viele Deutsche zu einem Symbol von Frieden und Erholung – ein Stück Vergangenheit, das sie, bewusst oder unbewusst, mit sich trugen.

https://god.fish/2024/10/02/die-deutsche-sehnsucht-nach-dem-gardasee/